Freitag, 4. Februar 2011

Labdanum

Labdanum wurde auf Zypern der Liebesgöttin Aphrodite geweiht. Es wurde bei Zahnschmerzen, Schnupfen, Husten und vielen anderen Symptomen als Heilmittel verwendet. Das wohlriechende Harz wurde bei Liebesritualen, zum Schutz bei Pest und um die Sinnlichkeit zu erwecken, verräuchert und wurde zur Morgentoilette verbrannt, um Kleider und Körper zu beduften. In den Badehäusern und Tempel der Kreter brannte stets eine räucherschale mit dem feinen Harz. Das Harz mit der höchsten Qualität kommt aus Kreta und hat einen besonders ambraartigen Duft. 



Es wirkt sinnlich, erotisch und aphrodisisch und lässt böse Geister ins Nichts verschwinden. Das Harz wird vom Busch der Cistrose, auch Sonnenröschen genannt, gewonnen. Früher wurde es vom Fell der Ziegen, die gern unter den Büschen lagen und grasten, abgekratzt, da an heißen Tagen die Drüsenhaare der Blätter und Zweige das aromatische, sehr klebrige Harz absonderten. Cistrosen wachsen an felsigen Hängen und sind überwiegend im Mittelmeergebiet zu finden. Das Harz lässt sich schwer zerkleinern und portionieren, da es aus eine sehr zähen klebrigen Masse besteht. Es hat sich bewährt, einen Harzklumpen mehrere Stunden ins Gefrierfach zu legen. Danach lässt es sich wunderbar schneiden oder reiben. Anwendung: Labdanum bezaubert durch seinen warmen, süßen, trocken-krautigen, moschusähnlichen Duft. Es mischt sich zum Räuchern gut mit Kalmus, Opoponax, Lavendel, zeder, Sandelholz, Patchouli, Weihrauch, Kamille, Adlerholz, rose, Styrax, Tragant, Myrrhe u. a. Nicht zum Verzehr geeignet! Falls Labdanum zu zähflüssig ist, an der Luft etwas trocknen lassen oder ins Gefrierfach geben und Stücke runterbrechen oder reiben. Kleine Mengen sind bereits sehr ergiebig.