Schon im Alten Ägypten war Labdanum sehr beliebt. Das Harz wurde unter anderem auch als Räucherwerk verwendet. Wegen seines ambra-artigen, balsamischen Aromas wird es als Rohstoff für die Parfumindustrie verwendet. Ein gutes Labdanum-Resinoid hat einen lieblichen, dezent an Honig erinnernd Duft, den man aus vielen Chypre-Parfums leicht herausriechen kann. Labdanum ist wie die meisten in der Parfumerie eingesetzten Harze zugleich ein gutes Fixativ.
Die Bezeichnung Labdanum hat ihren Ursprung im syrisch-phönizischen Sprachraum. Dort wurde die Pflanze als "Ladan" (klebriges Kraut) bezeichnet. Es wurde zur Schönheitspflege sowie als Heilmittel benutzt.
In der Antike wurde vor allem das Harz der Kretischen Zistrose (Cistus creticus) verwendet und schon der griechische Gelehrte Dioskurides beschrieb, wie Hirten ihre Tiere in das dichte Buschwerk trieben und anschließend die Harzklümpchen aus dem Fell herauskämmten.
Heute wird das Labdanum meist aus der Lack-Zistrose (Cistus ladanifer) gewonnen, weil sie bedeutend mehr Harz als andere Arten produziert. Sie kommt im westlichen Mittelmeergebiet (Südfrankreich, Spanien, Portugal, Marokko) vor. In Frankreich ist die Ladanifer aber nur eine Kulturpflanze und damit für Touristen nicht frei zugänglich in der Landschaft zu finden. Wer jedoch das Massif de l’Esterel durchwandert und in Ortschaften über Hecken und Zäune schaut, der wird mit etwas Glück kleine Plantagen entdecken können. Allerdings verströmt auch die wild wachsende Montpellier-Zistrose mit ihren kleinen Blüten, die Blätter dieser Art sind nur wenig klebrig, einen ganz ähnlichen Duft. Eine echte Ladanifer erkennt man an den großen, weißen Blüten, welche im Ansatz kleine, bräunlich-schwarze Flecken haben. Die klebrigen Blätter sind lanzettlich geformt.
Auch in der Bibel wird es erwähnt (Gen 37, 25 EU, Gen 43, 11 EU).