Dienstag, 30. November 2010

Labdanum resin







Cictus Creticus / Incanus





Graubehaarte Zistrose
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Graubehaarte Zistrose (Cistus incanus)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige (Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Zistrosengewächse (Cistaceae)
Gattung: Zistrosen (Cistus)
Art: Graubehaarte Zistrose
Wissenschaftlicher Name
Cistus incanus
L.

Die Graubehaarte Zistrose (Cistus incanus) (Syn. = Cistus incanus creticus) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Zistrosen (Cistus) in der Familie der Zistrosengewächse (Cistaceae).
Inhaltsverzeichnis



Merkmale

Der Strauch mit behaarten Zweigen erreicht Wuchshöhen von 30 bis 100 cm. Die gestielten Laubblätter werden 3 bis 15 Millimeter lang und haben je nach Unterart einen gewellten (subsp. creticus) oder glatten Rand. Ihre Form ist eiförmig-lanzettlich und von grün bis graugrüner Farbe. Die Oberseite besitzt eine eingedrückte die Unterseite eine erhabene Nervatur.

Die rosaroten Blüten können einen Durchmesser von etwa 4 bis 6 cm erreichen und stehen einzeln oder in Dolden bis zu siebent. Die fünf Kelchblätter sind eiförmig-lanzettlich, lang zugespitzt und behaart. Die fünf Kronblätter sind rosarot und zerknittert.

Blütezeit ist von April bis Juni.

Vorkommen

Als Standort werden Garigues, Macchien sowohl auf Kalk- als auch auf Silikatgestein. Das Verbreitungsareal erstreckt sich nahezu über den gesamten Mittelmeerraum mit Ausnahme der Iberischen Halbinsel. Generell tritt diese Art im Westen seltener auf.

Verwendung als Lebensmittel
Eine Varietät von Cistus incanus wird in Griechenland als Haustee verwendet .


Medizinische Verwendung
Aktuelle Forschung (CYSTUS052)
Mehrere Forschergruppen haben zeigen können, dass ein spezieller Extrakt einer bestimmten Varietät dieser Zistrose (C. incanus ssp. tauricus L.) antiviral wirksam is, wobei vor allem das Eindringen von Viren der Virusgrippe (Echte Grippe, Influenza) in vitro in Zellkultur und in vivo im Tierversuch signifikant gehemmt wird. Resistenzen der untersuchten Viren (einschließlich Vogelgrippe-Stämmen) wurden nicht beobachtet. Der antivirale Effekt wird erklärt durch reversible physikalische Interaktionen des Extrakts mit den Proteinen der Virusoberfläche, die das Virus davon abhalten in die Zielzelle einzudringen. Da dieser Effekt unspezifisch zu einem bestimmten Protein ist, kann sich der Erreger nicht durch Mutationen darauf einstellen. Der Extrakt bindet an das virale Hämagglutinin, wodurch die Bindung der Viren an die Neuraminsäure-Rezeptoren der Wirtszellen blockiert und damit die Infektiosität der Erreger abnimmt . Diese Forschungsergebnisse könnten zu einer neuen, vor allem prophylaktisch wirksamen Behandlung der Virusgrippe einschl. der Vogelgrippe führen. Die klinische Wirksamkeit beim Menschen ist aber wissenschaftlich nicht belegt.

Zistrosen-Sud

Ein Buch aus dem Jahr 2002 beschreibt die Wirksamkeit von Zistrosen-Sud zur Behandlung von Tonsillopharyngitis beim Menschen. Es handelt sich hier um einen Erfahrungsbericht, der allerdings wissenschaftlich nicht nachgewiesen ist. Zistosen-Sud darf nicht mit der speziellen Wirkung von CYSTUS052 verwechselt werden.

Sonntag, 1. August 2010

Labdanum




Labdanum wurde auf Zypern der Liebesgöttin Aphrodite geweiht. Es wurde bei Zahnschmerzen, Schnupfen, Husten und vielen anderen Symptomen als Heilmittel verwendet. Das wohlriechende Harz wurde bei Liebesritualen, zum Schutz bei Pest und um die Sinnlichkeit zu wecken, verräuchert. Die Frauen bedufteten sich mit dem Rauch des Harzes. Es wirkt sinnlich, erotisch und aphrodisisch und läßt böse Geister ins nichts verschwinden. Anwendung: Labdanum bezaubert durch seinen süßen, warmen, trocken-krautigen Duft. Es mischt sich zum Räuchern gut mit Kalmus, Opoponax, Lavendel, Zeder, Sandelholz, Patchouli, Adlerholz, Rose, Tragant, Myrrhe u. a. Nicht zum Verzehr geeignet!

Montag, 24. Mai 2010

Labdanum



Labdanum, Ladanum ist ein Harz, das im Mittelmeergebiet aus verschiedenen Arten von Zistrosen gewonnen wird. Im Sommer tritt unter Sonneneinwirkung das ölige Harz aus den Blättern und Zweigen, als würde die Pflanze schwitzen.

Schon im Alten Ägypten war Labdanum sehr beliebt. Das Harz wurde unter anderem auch als Räucherwerk verwendet. Wegen seines ambra-artigen, balsamischen Aromas wird es als Rohstoff für die Parfumindustrie verwendet. Ein gutes Labdanum-Resinoid hat einen lieblichen, dezent an Honig erinnernd Duft, den man aus vielen Chypre-Parfums leicht herausriechen kann. Labdanum ist wie die meisten in der Parfumerie eingesetzten Harze zugleich ein gutes Fixativ.

Die Bezeichnung Labdanum hat ihren Ursprung im syrisch-phönizischen Sprachraum. Dort wurde die Pflanze als "Ladan" (klebriges Kraut) bezeichnet. Es wurde zur Schönheitspflege sowie als Heilmittel benutzt.

In der Antike wurde vor allem das Harz der Kretischen Zistrose (Cistus creticus) verwendet und schon der griechische Gelehrte Dioskurides beschrieb, wie Hirten ihre Tiere in das dichte Buschwerk trieben und anschließend die Harzklümpchen aus dem Fell herauskämmten.

Eine verlässliche Quelle für diese Technik findet sich in Otto Warburgs "Die Pflanzenwelt" (Band II), wo er schreibt, wie man das angenehm duftende Harz "(…) aus den Bart- und Schenkelhaaren der Ziegen, die in den Zistrosengebüschen weideten und ihr Fell mit den Drüsensekreten beschmierten (…)” auskämmte. "Auch zog man Stricke durch die Zistrosenbüsche, um das klebrige Harz daran aufzufangen, was man auch jetzt noch in Kreta tut, nur daß man sich anstatt der Stricke dünner Lederriemen bedient." Zitation: Otto Warburg, Die Pflanzenwelt, 2. Band, Bibliographisches Institut Leipzig, 1. Auflage, Leipzig und Wien, 1921, S. 465/467




Heute wird das Labdanum meist aus der Lack-Zistrose (Cistus ladanifer) gewonnen, weil sie bedeutend mehr Harz als andere Arten produziert. Sie kommt im westlichen Mittelmeergebiet (Südfrankreich, Spanien, Portugal, Marokko) vor. In Frankreich ist die Ladanifer aber nur eine Kulturpflanze und damit für Touristen nicht frei zugänglich in der Landschaft zu finden. Wer jedoch das Massif de l’Esterel durchwandert und in Ortschaften über Hecken und Zäune schaut, der wird mit etwas Glück kleine Plantagen entdecken können. Allerdings verströmt auch die wild wachsende Montpellier-Zistrose mit ihren kleinen Blüten, die Blätter dieser Art sind nur wenig klebrig, einen ganz ähnlichen Duft. Eine echte Ladanifer erkennt man an den großen, weißen Blüten, welche im Ansatz kleine, bräunlich-schwarze Flecken haben. Die klebrigen Blätter sind lanzettlich geformt.


Auch in der Bibel wird es erwähnt (Gen 37, 25 EU, Gen 43, 11 EU).