Donnerstag, 17. März 2011

Zistrose


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Englischer Name: Cistus
Synonyme: Rock Rose

Deutscher Name: Zistrose
Synonyme: Weißliche Zistrose, Kretische Zistrose, Graubehaarte Zistrose, Graue Zistrose, Krause Zistrose, Lack-Zistrose, Verschiedenblättrige Zistrose, Lorbeerblättrige Zistrose, Montpellier Zistrose, Kleinblütige Zistrose, Pappelblättrige Zistrose, Salbeiblättrige Zistrose, Beinwellblättrige Zistrose

Botanischer Name: Cistus spp. Die Gattung hat 22 Arten.
Synonyme: Cistus albidus (Weißliche Zistrose), Cistus clusii (Clusius-Zistrose), Cistus creticus (Kretische Zistrose), Cistus incanus auct. (Graubehaarte Zistrose), Cistus symphytifolius (Beinwellblättrige Zistrose), Cistus crispus (Krause Zistrose), Cistus sintenisii, Cistus heterophyllus (Verschiedenblättrige Zistrose), Cistus salviifolius (Salbeiblättrige Zistrose), Cistus horrens, Cistus poulzolzii, Cistus inflatus, Cistus populifolius (Pappelblättrige Zistrose), Cistus ladanifer (Lack-Zistrose), Cistus parviflorus (Kleinblütige Zistrose), Cistus laurifolius (Lorbeerblättrige Zistrose), Cistus osbeckiifolius, Cistus libanotis, Cistus ochreatus, Cistus monspeliensis (Montepellier Cistrose), Cistus munbyi

Etymologie: Der botanische Name „cistus“ kommt aus dem lateinischen „cisthos“. Dieser Ausdruck bezeichnet einen Strauch mit rosa oder rosafarbigen Blüten, der eine harzige Substanz enthält. Dioskurides (1. Jahrhundert) unterschied mit dem aus dem Griechischen stammenden Begriff „kisthos“ zwei verschiedene Arten der Zistrose: Die „kisthos árren“ mit roten Blüten und die „kisthos thelys“ mit weißen Blüten.
Ihren deutschen Namen Zistrose erhielt sie deshalb, da sie den Rosen ähnlich sieht.

Familie: Cistaceae (Zistrosengewächse)

Vorkommen: Die Zistrose wächst auf den Kanarischen und Inseln und im Mittelmeerraum, zum Beispiel Frankreich, Spanien, Marokko, Algerien und Portugal. Sie bevorzugt steinigen und trockenen Boden, der nicht reich an Nährstoffen sein muss. Im Handel gibt es Zuchtformen der Pflanze, die des öfteren in Parks und Anlagen zu finden sind. Sie wird auch in Deutschland, zum Beispiel am Oberrhein-Gebiet im Raum Freiburg angebaut, weil sie sich durch eine Winterhärte auszeichnet.

Aussehen: Die Zistrosen sind Zwergensträucher, die eine Höhe zwischen 70 und 100 Zentimeter erreichen. Die Blätter können einfach oder gestielt sein. Bei den Kelchblättern sind die beiden äußeren entweder genau so groß wie die inneren – oder sie fehlen bei einigen Arten auch gänzlich. Die Blütenblätter besitzen eine weiße, rosa, gelbe, rot gefleckte oder violette Farbe. Charakteristisch ist ihr zerknittertes Aussehen. Die Zistrose hat zwischen 30 und 150 Staublätter. Die Samen, die in einer verholzten Kapsel sitzen, haben eine eckige Form. Ein weiteres Charakteristikum der Zistrose ist das Harz (auch Labdanum genannt), das diese an ihren Blättern ausscheidet.

Blütezeit: Mai bis Juli

Erntezeit: Mai bis Juni

Inhaltsstoffe: Laudanum, Harz, Polyphenole, ätherische Öle, Zineol, Borneol, Limonen, Phenol, Ledol, Eugenol

Verwendete Teile: Blätter, Zweige, Harz

Zubereitungen: Tee, Abkochung, Waschungen, Bäder, Umschläge, Nasensprays, Arzneien (Lutschtabletten, Gurgellösungen), Parfums

Heilwirkung: wirkt: Antibakteriell, pilz- und entzündungshemmend, schleimlösend, anregend, tonisierend, entgiftend
wird angewendet bei: Stärkung des Immunsystems, menstruationsfördernd, Husten, Allergien, Neurodermitis, Akne, Durchfall, Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
Wundliegen, Mundgeruch, Erhöhung der Knochendichte, Karies, Paradontose, Krebs (insbesondere Darmkrebs), gegen Hautalterung, virale und grippale Infekte

Anmerkung: Vor allem eine Zistrosen-Art hat es in den letzten Jahren auf Grund ihrer vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten in die Schlagzeilen geschafft: Die Cistus Incanus oder die Graubehaarte Zistrose. Sie wächst vor allem in Griechenland und zeichnet sich durch einen sehr hohen Anteil an Phenolen aus. Das Erstaunliche an dieser Zistrosen-Art ist, das sie extrem antiviral wirkt.

Volksmedizinische Verwendung: Die Cistus incanus ist in jeder Apotheke erhältlich: Für einen Tee werden 10 Gramm der getrockneten Blätter mit einem Liter Wasser aufgegossen. 5 Minuten ziehen lassen.
Soll statt dessen ein Sud zubereitet werden, wird die Menge der Blätter erhöht – das Ganze muss dann ein wenig länger kochen.
Der Tee oder Sud wirkt gegen Infektionskrankheiten, Allergien und Hautproblemen.

Bei Hautproblemen helfen auch Waschungen, Umschläge oder Bäder.

Für ein Nasenspray wird der Extrakt Cystus052, den es fertig in jeder Apotheke zu kaufen gibt, mit isotonem Nasenspray aus einer Salzlösung vermengt.

Medizinische Verwendung: Vor allem im Kampf gegen das Vogelgrippe-Virus wurden von den Medizinern gute Erfolge mit der Cistus Incanus nachgewiesen. Dabei wurde festgestellt, dass der Cistus-Extrakt die Eigenschaft hat, das Eindringen der Viren in die Zellen zu verhindern. Nebenwirkungen wurden nicht festgestellt. Es wurden zwar Studien in Auftrag gegeben, der Cistus-Extrakt letztendlich aber doch nicht eingesetzt.

Die Cistus incanus ist die einzige Pflanze, die wissenschaftlich nachgewiesen gegen die Virus-Grippe hilft.

Darüber hinaus wirkt sie gegen eine Vergiftung durch Schwermetalle, weil sie durch ihre Gerbstoffe die Schwermetalle binden kann. Hierzu wurde eine Studie mit Rauchern durchgeführt, die zum Ergebnis hatte, dass deren Cadmiumspiegel nach dem Genuss des eines Cistus-Tees sank.

Bachblüte: „Rock Rose“ zur Überwindung von Panik

Aromatherapie: Das Labdanum wird auf Grund seiner beruhigenden, Stress reduzierenden Eigenschaften verwendet.

Geschichtliches: Im Mittelmeerraum ist die Zistrose schon seit Jahrtausenden als Heilpflanze bekannt. So soll beispielsweise die in der Bibel erwähnte Myrrhe tatsächlich auf das Harz der Zistrose beziehen.
Auch im alten Ägypten wurde das Harz als Räucherung und als Mittel gegen und Hautalterung und für die Schönheit und für die Wundheilung verwendet. Ihre wohltuende, heilende Wirkung als Tee war von der Antike bis ins Mittelalter hinein bekannt.
Um das Harz der Zistrose zu erhalten, wurden einst die Ziegen durch die Pflanzen hindurch getrieben. Das Harz, das dann am Fell kleben blieb, wurde anschließend ausgekocht, in dem das Fell geschnitten und die Substanz ausgekocht wurde. Sie blieb dann im abgekühlten Wasser zusammen geklumpt übrig.
In Mitteleuropa erlangt die Zistrose, besonders die Graubehaarte Zistrose, immer mehr an Bedeutung gegen alle möglichen Erkrankungen. Die Produkte werden unter dem Namen „Cistus“ vertrieben.

Sonstiges: Das Labdanum, das Harz der Zistrose, wird als Räucherung verwendet.

Die Zistrose war die „Pflanze Europas 1999“.

In der Parfum- und Kosmetikindustrie ist das Harz der Zistrose auch Bestandteil von Parfums.

Im deutschen Handel sind neben Medizinprodukten auch Nahrungsergänzungsmittel erhältlich, die unter dem Namen „Cystus“ erhältlich sind. Gegenwärtig befindet sich das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte im Rechtsstreit mit dem Hauptanbieter. Denn die Behörde bewertet dessen Produkte als Arzneimittel. Dieser Streit hatte zur Folge, dass im April 2010 alle Produkte aus dem Apothekenbereich entfernt und durch Nahrungsergänzungsmittel ersetzt wurden.

Dienstag, 8. März 2011

An alle Freunde Matalas

Der Autor Arn Strohmeyer (www.arnstrohmeyer.de) und der Verlag Dr. Thomas Balistier (www.kreta-buch.de) bereiten für das Frühjahr 2011 einen Fotoband über die Hippie-Zeit in Matala vor. Das Buch wird den Titel haben:

 

Mythos Matala

Ein Fotoband aus den 60er und 70er Jahren sowie der Gegenwart
(Deutsch/Englisch; voraussichtlicher Preis: 19,80 Euro)
 
Anlässlich des Erscheinens des Buches wollen wir ein Treffen von ehemaligen Bewohnern der Höhlen und Freunden Matalas veranstalten: am 11./12. Juni in Matala. Wir hoffen auf zahlreiche Beteiligung! Setzt Euch mit uns in Verbindung!
Matalas.

Montag, 7. März 2011

Das Geheimnis der Zistrose

Ein Naturheilmittel aus dem Mittelmeerraum beweist erstaunliche Kräfte im Kampf gegen Grippeviren
Sabine Sütterlin
Graubehaarte Zistrose.

Ausgerechnet eine Blume weckt zurzeit Hoffnungen auf ein neues Mittel gegen Grippeviren: die graubehaarte Zistrose. Extrakte aus dem im Mittelmeerraum beheimateten immergrünen, rosa blühenden Strauch halten im Laborexperiment die Vermehrung von Grippeviren auf.

Die Zistrose ist ein uraltes Naturheilmittel. Daraus zubereiteten Tee trinkt man auf den griechischen Inseln schon seit Jahrhunderten gegen Halsweh und andere Erkältungsbeschwerden. Und das aus der Pflanze gewonnene Harz wurde einst als Mittel gegen Bakterien- und Pilzinfektionen gehandelt. Untersuchungen haben ergeben, dass Cistus incanus, wie die Blume botanisch heißt, einen ungewöhnlich hohen Gehalt an Polyphenolen aufweist. Diese Substanzen halten schädliche Oxidationsprozesse in den Zellen auf, wirken entzündungshemmend und krebsvorbeugend.

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