Mittwoch, 13. März 2013

Pflanzensteckbrief: Cistus incanus.


Zistrose schützt vor grippalen Infekten

Die Zistrose (Cistus incanus) oder Graubehaarte Zistrose, auch Cistus genannt, ist seit Jahrtausenden als Heilpflanze bekannt. Ihre Blätter verbreiten einen aromatisch-harzigen Duft, der auch unter dem Namen «Ladanum», «Labdanum» oder «Ladan» bereits von Dioskurides beschrieben wurde. Diese Bezeichnungen bedeuten so viel wie «klebriges Kraut». In der griechischen Volksmedizin wurde Cistus bei Juckreiz und zur Desinfektion von Wunden verwendet. Cistus oder Cystus gehört zu den polyphenolreichsten Pflanzen Europas. Heute werden ihre antioxidativen Stoffe als wirksame Waffe gegen grippale Infekte und Erkältungen eingesetzt. Die enthaltenden Polyphenole besitzen große Moleküle. Sie sind daher in der Lage, Viren und Bakterien zu umhüllen und anschließend über bestimmte physikalische Wege auszuschleusen, so dass die krankmachenden Substanzen dem Körper nicht mehr schaden können.

Namen aus dem Volksmund:
Graubehaarte Zistrose, griechische Bergrose, Ladanum, Labdanum, Ladan oder Myrrhe.

Vorkommen
Nach heutigem Wissensstand gibt es um die zwanzig Zistrosenarten der Gattung Cistus. Sie alle produzieren gesundheitsfördernde Stoffe, wobei der Extrakt aus der «graubehaarten Zistrose» (Cistus incanus) zur Unterstützung gegen grippale Infekte und Erkältungen während der nasskalten Jahreszeit zum Einsatz kommt. Die Zistrosengewächse können eine Höhe zwischen dreissig und hundert Zentimetern erreichen. Sie gedeihen auf kalkhaltigen, sandigen, silikathaltigen und magnesiumreichen Böden in Südeuropa, vor allem in der typischen Macchia-Landschaft im Norden von Griechenland. Ferner lieben sie einen sonnigen Standort.
Cistus Incanus

Botanik: 
Die Laubblätter der Zistrosengewächse (Cistaceae) besitzen eine eiförmig-lanzettliche Form, sie sind gegenständig angeordnet. Je nach Unterart weisen sie einen gewellten oder glatten Rand auf. Ihre weissen bis rosaroten Blüten erscheinen in den Monaten zwischen April und Juni und erreichen einen Durchmesser von etwa sechs Zentimetern. Sie stehen einzeln in Dolden mit bis zu maximal sieben Blüten. Die eiförmigen-lanzettlichen Kelchblätter sind ebenfalls behaart. Das Blütenblatt entwickelt sich am Morgen und wirkt dabei leicht zerknittert. Bereits nach einigen Stunden verlieren die Pflanze ihre Blütenblätter wieder. Dennoch trägt ein einzelner Strauch Hunderte von Blüten, sodass sie den ganzen Sommer über blühen. Die vielen unterschiedlichen Zistrosen beinhalten auf biochemischer Basis unterschiedliche Wirkstoffe. Entscheidend hierfür sind die unterschiedlichen Standorte sowie auch der Zeitpunkt der Ernte. Die Pflanze verströmt während dieser Zeit einen aromatisch-würzig riechenden Duft.

Verwendete Pflanzenteile, Inhaltsstoffe und Wirkungen:
Für arzneiliche Zwecke werden die Blätter der «graubehaarten Zistrose» verwendet. Die enthaltenen Polyphenole wirken positiv auf die Gesundheit. Einige davon besitzen gerbende Eigenschaften, sie verbinden sich mit bestimmten Eiweissbaustoffen, den Proteinen. Es wird vermutet, dass sich die Gerbstoffe der Zistrose an die Proteine der Schleimhäute binden und dabei die dortigen Angriffspunkte für Bakterien und Viren besetzen. Über diesen Weg haben die Mikroorganismen Schwierigkeiten, die Zellen zu erobern. Dabei stimuliert die Zistrose das Immunsystem und stärkt die Schleimhäute.

Zistrose in der Volksmedizin
In der Volksmedizin der Südeuropäer fand die Zistrose ihren Platz gegen Erkältungen, gegen Hauterkrankungen, bei Magen-Darm-Beschwerden. Sogar gegen die Pest kam sie zum Einsatz.

Heutige Anwendungsgebiete
Die Zistrose aktiviert das Immunsystem und hat entzündungshemmende, juckreizlindernde, keimtötende und antimykotische Merkmale. Die Inhaltsstoffe der Zistrose wirken vor allem an den Schleimhäuten wie Mund, Nase, Rachen und Bronchien. Aber auch auch im Magen-Darm-Trakt (z. B. bei Darmgrippe), auf der Haut (z. B. bei Akne oder Neurodermitis) und im Urogenitalsystem (z. B. bei Beschwerden der Harnwege) entfaltet sie ihre gesundheitsfördernden Stoffe. Zudem wirken sich die vielen Polyphenole positiv bei einer Schwermetallbelastung (z. B. Cadmium) aus und haben somit entgiftende Eigenschaften.

Darreichungsformen:
• Tees (innerlich und äußerlich als Umschläge)
• Lutschtabletten
• Cremes
• Fertigpräparate.

Nebenwirkungen, Gegenanzeigen und Dosis beim Tee:
Nebenwirkungen, Überreaktionen oder Allergien treten in sehr seltenen Fällen auf. Gegenanzeigen sind derzeit keine bekannt. In der Regel werden täglich bis zu drei Tassen Tee empfohlen.

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